VIKAWE

Diesmal möchte ich ein bisschen über meine Arbeitsstelle erzählen,wenigstens ein bisschen – der Rest wird dann unter UMRA zu finden sein.

Wir waren bisher leider nur in Vikawe und einmal kurz in Magomeni (die Hauptstelle unter den Waisenhäusern von UMRA).
Es ist ein kleiner und vor allem zeitlicher Aufwand, die anderen Waisenhäuser zu besuchen aber wir wollen das schon echt gerne jetzt bald mal schaffen (guter Satz :D)
Eines ist in Mbezi, und da haben wir uns fest vorgenommen, Anfang nächster Woche hinzufahren.

Aber so haben wir wenigstens schon viel Zeit in Vikawe verbracht, um auch ordentlich warm mit den Kindern zu werden :-).

Ich weiß gar nicht genau, was ich schon so über Vikawe geschrieben habe und entschuldige mich schon mal im Voraus für eventuelle Wiederholungen (jaja, das nächste Mal lasse ich nicht so viel Zeit zwischen den Blogeinträgen.. :D)




Asia und Swaibu vor einem Piki :)
Ein bisschen Meer muss sein 
Innerhalb der Woche sind Mine und ich eigentlich jeden Tag da. Letzte Woche gab es aber z.B mal eine Ausnahme; als uns also auch der liebe Julian kurz vorm Zurückgehen nach Deutschland stand, haben wir nochmal eine Nacht und den halben Tag darauf, in Bagamoyo zusammen verbracht :).
Mit den ganzen Abschieden fühlte ich mich glatt in meine Zeit in Canada zurück versetzt.. Nur dass diesmal ich es bin, die an dem selben Ort bleibt - nicht weiterzieht, und darüber kann ich mich echt nicht beschweren :).

Leider schaffen wir es nicht so richtig, viel Zeit an einem Stück mit den Kindern zu verbringen, da die meisten echt erst so um halb 3 / 3 mit der Schule fertig sind und wir spätestens so gegen 6 wieder zurück fahren. Momentan sind die meisten Kinder aber super motiviert, trotz Schule, die ganze Zeit mit uns zu lernen. Die Einzigen, denen langsam die Motivation ausgeht, sind Mine und mir – irgendwann fallen einem aber auch einfach keine neuen Matheaufgaben mehr ein :D (Ich weiß schon, warum ich das Grundschullehramt aus meiner Wahlliste gestrichen habe :D)!Anstrengend ist vor allem, dass die Kinder auf einem so unterschiedlichen Level sind. So gibt es Kinder, die schon halbwegs problemlos Multiplizieren können und andere, die gerade damit anfangen, Buchstaben nachzuschreiben und mit Zahlen über 5 nichts wissen anzufangen. Das liegt natürlich einerseits an dem Altersunterschied aber andererseits wohl auch an der Förderung. Leider sind Mine und ich sprachlich auch noch nicht in der Lage, den Kindern richtig deutlich zu machen, wie das alles so funktioniert und so bleiben uns immer nur noch mehr Beispielaufgaben zum rechnen und darauf zu hoffen, dass die größeren Kinder den anderen es versuchen zu erklären. Allgemein ist mir aufgefallen, dass die Kinder hier sehr fürsorglich sind - auch wenn sie es manchmal echt gut verstecken können :D. Aber bei so Kleinigkeiten merkt man einfach, dass es hier mehr wie in einer Familie zugeht. Klar gibt es immer wieder viele kurze Auseinandersetzungen und oft rasten die Kinder auch einfach grundlos aus und fangen zu weinen – ich wäre aber auch überfordert wenn ich 17 Geschwister hätte, eine Zahl die je nach der Lust der Nachbarskindern variiert.Manchmal stehen wir dann auch mit 23 Kindern da.
Mal eine kleine Lernpause :)
Abduli, Rama, Neema und Amudi
Cashewnüsse zubereiten :)
Aber so ist es zum Beispiel selbstverständlich, dass die reifste Mango an die Kleinsten verteilt wird (und das obwohl die Kinder hier wirklich Mango-süchtig sind – bei den Mangos hier aber durchaus verständlich!). Allgemein wird eigentlich alles geteilt und sollte einer der Kleinen mal hinfallen und anfangen zu weinen, geht immer mal wieder jemand anderes hin, um es auf den Arm zu nehmen. Hier wird, soweit ich das beurteilen kann, kein Unterschied gemacht ob es nun ein leiblichen Geschwisterchen ist, und davon haben wir hier ein paar, oder nicht. Außerdem habe ich noch nie mitbekommen, dass sich eines der Kinder wehrt bzw. diskutiert, wenn es waschen, kochen oder das Klo putzen soll. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nicht weiß ob das an der Einstellung der Kinder oder an der Durchsetzungskraft der Erwachsenen liegt.
Aber bis jetzt haben wir auf jeden Fall das Gefühl, dass die Kinder ein gutes Verhältnis zu Bibi & Mama Asia haben und diese auch andersherum die Kinder schätzen.
Was ich definitiv sagen kann; ich weiß die Kinder auf jeden Fall sehr zu schätzen – es ist einfach eine richtig coole und spannende Bande :)! Egal wie sehr man sich auch immer auf das Wochenende freut, momentan freue ich mich zusätzlich sehr darauf, nächste Woche mal in Vikawe zu übernachten :)!
Die Küche
Selbst den Ugali, den es jeden Tag vor Ort zum Mittag gibt, schmeckt mir immer besser – die Bohnen sind allgemein und sowieso immer ein Träumchen, in das ich mich jeden Tag rein schmeißen könnte :D.

Zum Essen werde ich definitiv auch nochmal irgendwann ein paar Zeilen loswerden :).

Links ist die Küche, die Weltkarte dekoriert die Toilette und
das Haupthaus wo es links zu den Schlafzimmern
und rechts ins "Wohnzimmer" geht
Ansonsten spielen wir immer noch ab und zu Mensch-ärgere-dich-nicht, Ninja, Springseil oder Fangspiele mit den Kiddis. Auch Verstecken macht großartigen Spaß, selbst wenn sich eigentlich immer so um die 70% der Kinder am selben Fleck verstecken. Die Kinder lieben Mines Speaker, womit sie, bis zum Tod der Batterie, Radio oder Lieder von meinem Handy hören, mitsingen und ab und zu auch tanzen. Oft tragen wir die Kinder auch einfach ein bisschen herum und „wirbeln“ sie durch die Luft. In so etwas sind dann doch einfach alle Kinder gleich; sie wollen einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit, und immer sind überall mal welche dabei, die eben ein bisschen mehr benötigen – aber wir haben genug Zeit, ihnen diese zu geben :-)
Schlafzimmer der Mädchen

Ich hoffe, es geht euch allen gut und dass die glücklichen Bremer unter euch, den Freimarkt und die Schmalzkuchen zu schätzen wissen ;D!

Bis zum nächsten Mal
Ich drücke euch
Jana  

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