Tansania


Tansania ist ostafrikanischer Staat am Indischen Ozean. Es grenzt südlich an Sambia, Malawi und Mosambik, westlich an Ruanda, Burundi und DR Kongo, sowie im Norden an Kenia und Uganda.
Ich bin in der Nähe von Dar es Salaam untergebracht, ein Gegend namens Mapinga, welche eigentlich schon zu "Bagamoyo" gehört. 

Bis nach Bagamoyo, und somit bis zum Strand, brauchen wir so um die 40 Minuten bis zu einer Stunde. Wir sind eigentlich immer mit Dala dala unterwegs, das sind öffentliche Kleinbusse. Je nachdem wie voll der Bus ist, geht es schneller oder eben langsamer. 
Theoretisch gibt es hier feste Bushaltestellen an denen die Busse halten. Allerdings, gerade um Menschen einzuladen, wird eigentlich überall gehalten. Einen Zeitplan gibt es nicht so richtig. Mal kommen drei Dalas hintereinander, manchmal wartet man aber auch gute 10 Minuten. In jedem Bus ist ein Konduktor zu finden, der während der Fahrt das Geld einsammelt und die verschiedenen Stationen aufruft oder dem man eben Bescheid sagt, wenn man aussteigen möchte. Die Haltestellen sind allerdings nicht beschriftet und somit kriegt man erst im Laufe der Zeit einzelne Namen raus. Meistens sind die Haltestellen aber nach der Umgebung benannt, sprich es gibt immer mal wieder Stationen wie Schule, Markt oder Krankenhaus.
Wenn möglich, werden die Dalas bis oben hin vollgestapelt. Manchmal sind die Dalas so klein, dass man mit eingezogenen Kopf stehen muss. Es wird sich unterhalten und eigentlich läuft immer Musik :-). Manchmal sieht man auch die, von uns so getauften, "Partydalas", wo die Leute drin tanzen und auch ihren Po aus dem Fenster raus wackeln - sieht immer nach sehr guter Laune aus :D. 
Eine Dalafahrt kostet in der Stadt um die 400 TZS, wenn man die Stadt allerdings verlässt, geht es auch hoch bis 2200 TZS. Je nachdem, wo man einsteigt bzw. aussteigt.
Da Mine und ich eigentlich jedes Wochenende in die Stadt fahren, verbringen wir ziemlich viel Zeit im Dala. Meistens haben wir aber Glück und bekommen relativ schnell einen Sitzplatz, so musste ich, die 2 Stunden nach Ubungo, eigentlich noch nie komplett stehen.

Fährt man eine längere Strecke, wie in eine andere Stadt, gibt es ganz normal Reisebusse, mal von besserer, mal von schlechterer Qualität. 


Das Essen verdient eigentlich eine eigene Seite.. Dabei würde ich die tansanische Küche, nicht als die vielseitigste beschreiben :D!
Essen dient dem Zweck, satt zu werden. Der Großteil der Bevölkerung ernährt sich von Ugali, einer Art Maismehlbrei. Ugali ist auch das günstigste Essen, welches man bestellen kann. Ugali, sowie den Reis, isst man meistens zusammen mit gekochten Bohnen in Soße. Die Soße ist meistens noch mit ein bisschen Zwiebel, Karotte und Tomate gestreckt.
Die tansanische Küche beinhaltet viel, viel Öl. Egal ob im Reis, bei süßen Spaghetti, in den Bohnen - alles bekommt einen Schuss Öl zugesetzt. An Gewürzen wird meistens gespart. Außer bei Pilau. Das ist Reis mit ganz vielen Gewürzen verfeinert :). 
Eine anderes "Nationalgericht", das man überall auf den Straßen bekommt, ist Chipsi Mayai. Das kann man sich wie ein Pommesomlette vorstellen, falls man sich sowas vorher vorstellen kann :D! Manchmal wird das noch mit ein bisschen Gemüse verfeinert, ansonsten gibt es aber meistens auch eine Art Salat (Kachumbari) dazu. 
Zum Frühstück oder frühen Mittagessen bekommt man meistens Chapati, eine Mischung aus Pfannekuchen und Teigfladen. Den kann man super mit Zucker oder Bohnen essen, schmeckt allerdings auch klasse "pur". 
Außerdem gibt es noch eine handvoll Teigware. Da wären "Sambusa", gefüllte Teigtaschen mit Fleisch und/oder Kartoffel, "Bagia", herzhafte Teigbällchen, und  "Andazi", süße Teigbällchen, die ein bisschen wie Schmalzkuchen schmecken und die man in allen Größen und Formen findet. Das war natürlich nicht alles, es gibt viele Kombinationen mit Ei, Fleisch oder eben in süß. Allerdings wird alles frittiert, da die meisten auch einfach keinen Ofen besitzen. Gekocht wird meistens mit kleinen Feuerstellen, bis jetzt habe ich nur drei Straßenstände gesehen, die eine Fritteuse besitzen. Neben Fisch, sind wohl Huhn oder Rind, in Form von Spießen, die beliebteste Fleischbeilage. Ansonsten gibt es viel Ziege. 
Schwein, was wohl an dem Anteil der muslimischen Bevölkerung liegt, gibt es nur vereinzelt zu kaufen. Von all dem Essen, esse ich am liebsten Reis mit Bohnen :-)
Natürlich kann man aber eigentlich alles bekommen, was man möchte. Da Dar eine Millionenstadt ist, findet man jede Küche - man muss dann halt nur bereit sein, mehr als 2500 zu bezahlen. Wenn wir zusammen kochen, machen wir meistens etwas mit Nudeln.
Ansonsten haben wir auch schon einmal Bretzeln, Kürbis oder Kohl gemacht. Ernähren kann man sich hier auch super von Avocado oder Früchten. Ananas, Bananen, Mango, Papaya, Orangen, Kokosnuss etc. gibt es das ganze Jahr über. Wenn man ein bisschen sucht, findet man auch eine große Gemüseauswahl bis hin zu Blumenkohl. An den Ständen an der Straße, gibt es meistens nur Gurke, grüne Paprika, Kartoffeln, Knoblauch, Tomate, Zwiebel und Karotten - aber daraus kann man ja auch schon eine Menge machen :-).

Ansonsten habe ich hier schon viel probiert, was ich in Deutschland so noch nie gesehen habe. Darunter fallen zum Beispiel Bamia (oder Okra?), etwas was aussieht wie weiß-gelbe Tomaten, Jackfruit und so viele andere Dinge, von denen ich den Namen nicht weiß, aber lecker war's :D!


Guacamole-salat-mix

Chapati, Ei, Orange - Frühstück

Reis, Bohnen und Salat - Lieblingsessen

Chipsi Mayai mit Salat und Pili Pili (scharfe Tomatensoße)

Ugali mit Bohnen - das essen die Kinder jeden Mittag

nom nom nom


Die Tansanier strahlen eine unglaubliche Gelassenheit aus und ich habe noch nie Menschen im Stress gesehen (Außer eine Henna-Malerin auf Sansibar). Die meisten Leute leben auch einfach ohne Uhr. Außerdem leben die Leute nach einem anderen "Zeitsystem". 7:00 Uhr morgens ist die erste Stunde des Tages und heißt somit "saa 1" (Stunde 1). Damit wird angefangen und 8:00 ist damit die zweite Stunde. 15:00 Uhr die Neunte. Ab sechs Uhr fängt es an zu dämmern und um 7 ist es dunkel und somit die erste Stunde abends. Da durchzusteigen, hat einige Zeit gedauert und am Anfang haben Mine und ich immer minus 6 gerechnet (12:00 ist die 6. Stunde) aber irgendwann ging es von ganz alleine.
Man trifft sich nicht nach Uhrzeiten und das "sasa hivi" (übersetzt "jetzt sofort") kann 5 Minuten aber auch 2 Stunden bedeuten. Wenn etwas lange dauert, scheint das niemanden zu stören und Beschweren würde den wenigsten in den Sinn kommen. 
Selbst die Kinder werden morgens geweckt, ohne so richtig zu wissen, wie spät es ist. Danach machen sie ihre Aufgaben und wissen, dass wenn sie diese beendet haben, haben sie noch ein bisschen Zeit sich für dich Schule fertig zu machen. So kommt es dass sie manchmal um halb 8 zur Schule gehen und manchmal, wenn sie getrödelt haben, erst um kurz nach 8. Auch bei einigen Handwerkern habe ich beobachten können, dass sie einerseits manchmal gefühlt 24/7 arbeiten aber andererseits auch manchmal 4 Wochen gar nicht mehr zu sehen sind - keine Ahnung was die dann machen :-D!
Aber es scheint wirklich niemanden zu stören. Hat der eine Laden komischerweise geschlossen, geht man halt zu einem anderen. Kommt gerade kein Dala dala, wartet man halt einfach weiter.
Letztendlich kann man davon sehr viel lernen, denn meistens bringt Aufregen auch nichts.



Bald folgt noch mehr ;-) 

Das folgende Video zeigt einen Vortrag von Chimamanda Adichie aus Nigeria und beinhaltet sehr wichtige Ansätze im Thema Meinungsbildung und in wie fern Vorurteile unser Handeln und Denken beeinflussen.

Afrika als Kontinent mit 54 Staaten hat mehr zu bieten hat als 'nur' eine wunderschöne Landschaft, die "Big five" im Serengeti, Armut und Krankheiten!

Eine weitere gute Seite ist http://www.derbraunemob.de/